Ist das wirklich so?
Das Kind turnt im Stuhlkreis mit wilden Bewegungen an seinem Platz, spielt mit seinem Pailetten Pulli, führt Selbstgespräche, betrachtet seine Fingernägel oder schaut sich die Zeichnungen an, die an der Wand hinter mir hängen, während ich eine Geschichte erzähle.
Von aussen betrachtet glauben wir nicht, dass dieses Kind wirklich zuhört.
Ist das wirklich so?
Einige Kinder wissen nachher möglicherweise wirklich nicht viel vom Inhalt. Es gibt aber auch immer Einige die trotzdem zugehört haben. Gerade weil sie sich wild bewegt haben.
Obwohl das von aussen überhaupt nicht so aussieht.
Ein Kind mit einer ADHS braucht unter Umständen eine zusätzliche Stimulationsquelle damit die Selbststeuerung der Aufmerksamkeit besser gelingen kann. Manche geben sich diese selbst, andere können darin unterstützt werden.
Über die Sinne gibt es hier viele Möglichkeiten:
Musik hören dürfen während den Hausaufgaben
Einen Knetball kneten während eine Geschichte erzählt wird
Kaugummi kauen
Im Schulzimmer herumlaufen dürfen während Aufträge erteilt werden
......
Ebenfalls sind die meisten Kinder mit einer ADHS ziemlich einfallsreich und sollten unbedingt regelmässig Feedback erhalten und in den Strategieerwerb mit einbezogen werden. Die meisten denken "outofthebox" und kommen auf Lösungen, die uns Erwachsenen nie einfallen würden. Ebenfalls beobachte ich bei ihnen eine hohe Fähigkeit zur Metakognition, was ein grosser Vorteil ist.
Dazu eine eindrückliche Antwort eines Mädchens auf meine Frage, wieso sie heute so gut zuhören konnte:
"Ich habe hier oben rechts eine Zahnlücke. Und immer wenn ich meine Zunge da hineinbewege, kann ich mega gut zuhören."
Also: Fragt die Kinder - sie spüren sich gut.
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