Warum Frauen oftmals erst spät eine ADHS Diagnose erhalten:
Mädchen zeigen eine geringere Ausprägung an hyperaktiv-impulsiver Problematik. Jungen sind insgesamt motorisch aktiver und auch hyperaktiver als Mädchen. Dieser Geschlechterunterschied wäre auch bei einer ADHS Problematik zu erwarten. Ein Mädchen zeigt somit niemals genau so stark hyperaktiv-impulsive Tendenzen wie Jungen mit ADHS. Es zeigt sich ein weniger auffälliges und problematisches Verhalten, welches direkt beobachtbar ist. Mädchen sind häufiger dem rein unaufmerksamen Typus zugeordnet. Sie wirken still, zurückhaltend und verträumt. Eigenschaften, die von Lehrpersonen und Eltern nicht als problematisch gesehen werden. Demnach fallen Sie in Schule und zu Hause auch weniger auf.
Eine Schlussfolgerung dieser Tatsache ist, dass das Diagnostikverfahren zwingend geschlechterspezifisch angepasst werden soll. Dem Thema Unaufmerksamkeit soll sowohl durch Fragebögen, wie auch durch Beobachtungen gleich viel Beachtung geschenkt werden wie dem Thema Hyperaktiviät-Impulsivität.
Auch hinsichtlich der Behandlungsmethoden ist mittlerweile bekannt, dass die Wirkung von Medikamenten zur Behandlung von ADHS bei Frauen vom hormonellen Zyklus abhängig ist. Ebenso leiden Frauen mit ADHS häufiger unter komorbiden Angststörungen oder einer negativen Selbstwahrnehmung. Somit sollen auch therapeutische Massnahmen in diese Richtung angepasst werden.
Dir gefällt was du hier liest und du willst mich mit einem Kaffee unterstützen?
Comments