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Mythen & Fakten über AD(H)S - Teil 1

  • Autorenbild: Lea Schnyder
    Lea Schnyder
  • 19. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

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Wenn ich in einem Gespräch erwähne, dass ich AD(H)S-Coach bin und wir beginnen über die Thematik zu reden, höre ich ganz unterschiedliche Aussagen. Einige davon habe ich zusammengefasst und mit kurzen Fachinformationen ergänzt. Findest du raus was wahr oder falsch ist?




"1.Wir haben alle ein bisschen AD(H)S."


  • AD(H)S Merkmale halten über einen längeren Zeitraum an und zeigen sich in unterschiedlichen Lebensbereichen.

  • haben bereits in der Kindheit begonnen und einen Leidensdruck verursacht.

  • Wir haben auch nicht alle “ein bisschen” Depressionen, Diabetes oder Linksherzinsuffizienz. 


"2. AD(H)S ist heilbar."


  • AD(H)S ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn und muss deswegen auch nicht “geheilt” werden.

  • AD(H)S ist eine Spektrumsstörung und es können Strategien für die Herausforderungen gefunden werden. 

  • Die AD(H)S Konstitution bleibt ein Leben lang bestehen. Je nach Lebensphase mehr oder weniger spürbar. 


"3.Ritalin ist Babykoks."


  • Ritalin ist keine Droge und macht auch nicht abhängig.

  • Die Dosierung eines AD(H)S-Medikaments wird optimal eingestellt und kann deswegen nicht missbraucht werden. 

  • Die Botenstoff Funktion wird durch das Medikament unterstützt. 


"4. ADS gibt es offiziell nicht mehr."


  • Nach ICD11 wird nur noch von  ADHS gesprochen. (internationales Diagnoseinstrument)

  • ADS bedeutet Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne Hyperaktivität. 

  • Die Subtypen von ADHS sind: ADHS des unaufmerksamen, des hyperaktiven oder des Mischtyps. 


"5. AD(H)S entsteht durch schlechte Erziehung."


  • Erziehung ist NIE die Ursache für ADHS. Es kann die AD(H)S Symptome aber beeinflussen (negativ und positiv).

  • AD(H)S ist genetisch bedingt und hat neurologische Ursachen 

  • Eltern geben grundsätzlich ihr Bestes und meistern viele Herausforderungen mit einem Kind mit einer AD(H)S. 


"6. 6% der Kinder und 2.5-3% der Erwachsenen haben eine AD(H)S."


  • AD(H)S wächst sich zwar nicht aus, aber man erlernt Strategien und die AD(H)S zeigt sich so beim Erwachsenen weniger. 

  • Vor Allem die Hyperaktivität und die Impulsivität nimmt ab. 

  • Gleichbleibend beobachtet man bis ins Erwachsenenalter das Bestehen der Unaufmerksamkeit.


"7. AD(H)S hat nichts mit Intelligenz zu tun."


  • AD(H)S Diagnosen haben unterschiedlich intelligente Menschen. 

  • Weniger intelligente Menschen haben nicht häufiger AD(H)S Diagnosen. 

  • Intelligentere Menschen können die AD(H)S möglicherweise mit Strategien anders kompensieren. 


"8.Drogenkonsum führt zu AD(H)S."


  • Die AD(H)S ist zuerst: Bei einer bestehenden AD(H)S ist das Suchtpotential erhöht.

  • Gewisse Drogen beruhigen das hyperaktive System einer AD(H)S-Symptomatik(zB. Cannabis) und wird meist unbewusst als Selbst-Medikation verwendet.

  • eine Selbstmedikation durch Drogen ist nicht zu empfehlen. 


"9. Menschen mit einer AD(H)S haben viele Begabungen."


  • Durch das anders denkende Gehirn kommen sie oft auf Lösungen, die “outofthebox” sind. 

  • Wenn gelernt wird, mit den Herausforderungen umzugehen, können Begabungen oft sichtbar gemacht werden. 

  • Einige bekannte Persönlichkeiten, die viel bewegt haben, hatten AD(H)S. 


"10. AD(H)Sler:innen sind die Hyperaktiven"


  • AD(H)S ist aufgeteilt in Subtypen: hyperaktiv-impulsiv, unaufmerksam und der Mischtyp. 

  • eine Hyperaktivität kann sich auch innerlich zeigen (zB. Gedankenrasen)

  • Hyperaktivität ist nur eines von vielen weiteren Symptomen im Erwachsenenalter. 




 
 
 

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