Die Schule beginnt bald! Tipps und Tricks für einen gelungenen Übergang mit AD(H)S
- Lea Schnyder
- 9. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Aug.
Wie der Übergang von Ferienzeit in den Schulalltag leichter werden kann

Thematisiert den Übergang
Visualisiert die ersten Wochen und besprecht sie mit der Familie vor: Ein Gesamtübersicht hilft das Arbeitsgedächtnis zu entlasten. Sprecht über Dinge, auf die sich die Kinder freuen, genau so, wie über Situationen, die ihnen Sorge bereiten oder schwierig werden könnten. Schreibt oder zeichnet auf einem Plan auf, was zu tun ist, wenn eine Situation die Angst macht eintritt. Das gibt dem Kind Sicherheit und es weiss bereits jetzt was es tun kann, wenn die Situation eintritt. Tragt euch alle Termine für den nächsten Monat ein, schreibt To Do's dazu und definiert, wer was erledigen wird.
Unterstützt mit einem Ritual

Auch wir Erwachsene brauchen unsere Zeit um in einer neuen Situation anzukommen. Wieso also nicht als Familie ein Ritual erfinden? Sucht draussen in der Natur einen symbolischen Gegenstand für die Ferienzeit, sowie einen Gegenstand für die kommende Schulzeit. Legt zwischen die Symbole ein Seil, Stecken oder Ähnliches. Stellt euch über das Feriensymbol und macht einen Rückblick. Benennt was gewesen ist und sagt bewusst, dass bald etwas Neues kommt. Vielleicht gibt es auch Dinge die losgelassen werden müssen. Der Satz: "Alles was wir nicht mehr brauchen, lassen wir jetzt hier" kann hier hilfreich sein. Dann läuft ihr mit einem bewussten Schritt über die Grenze und bleibt über dem Schulsymbol stehen. Auch hier können positive Sätze helfen, sowie : "ich freue mich auf die Schule, weil ....) Nach dem Ritual gebt ihr Gegenstände der Natur zurück, behält den Schulstein oder dein Kind/er nimmt ihn am ersten Schultag mit. Anstatt Naturgegenstände können auch zwei Zeichnungen auf den Boden gelegt werden.
Baut bewusste Ruhemomente ein

In den ersten Woche wird es vielleicht noch nicht so eingependelt sein, dh. sehr wahrscheinlich braucht es etwas mehr Ruhepausen und Regenerationszeit. Auch wenn andere Familien viel mehr unterwegs sind oder mehr Pläne haben: Es lohnt sich deinem Kind eine gewisse Regenerationszeit zu geben. Das hört sich allenfalls kontraproduktiv an, kann aber Wunder bewirken: Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit gewisse Freizeitaktivitäten in der ersten (noch) nicht zu besuchen und erst in der kommenden Woche zu starten? Hier braucht es auch die Verantwortungsübernahme der Eltern: Entscheide für dein Kind ohne es zu fragen. Dein Kind kann allenfalls durch die fehlende Selbstwahrnehmung noch nicht selbst spüren, was es braucht. Es bewähren sich auch Pausen über den Mittag, in denen jedes Familienmitglied etwas für sich macht. Als Übergangsmusik empfehle ich klassische Klaviermusik. Falls dir diese Verantwortungsübernahme Mühe bereitet, definiere bewusst für dich einen anderen Bereich, in dem dein Kind mitentscheiden darf.
Achtet auf euere Bedürfnisse als Eltern

Viele Eltern von AD(H)S Kindern sind selbst betroffen und haben es auch nicht immer leicht mit der Selbststeuerung. Gönne auch dir selbst eine Pause oder einen Ruhemoment. Es geht dabei nicht um den grossen freien Nachmittag, der mit weiteren organisatorischem Aufwand verbunden ist, sondern mehr um Mikro-Pausen. Was hilft dir, um dein Nervensystem in kurzer Zeit herunterzufahren? Nur schon 5 Minuten schütteln, kann dein Stresshaushalt wieder in Einklang bringen, den genau so machen es Tiere um ihren Cortisolspiegel zu beruhigen. Guter Tipp aber die Umsetzung ist schwierig? Mach dir gerade jetzt gleich eine Erinnerung in dein Handy oder verknüpfe es mit einer Tätigkeit, die ihr eh bereits macht. Wer sagt denn, dass man sich beim Zähneputzen nicht auch gleich schütteln darf? Wenn du weisst, dass du mehr brauchst als Mikropausen, bitte dein Umfeld euch mit der Betreuung der Kinder in den ersten Wochen zu helfen.
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